18. Usertreffen in Büsum von der Märzsonne verwöhnt
Bilder und Bericht Caissa
Tolles Treffen, tolles Wetter, tolle Organisation
Die Jahreszeit spielt keine Rolle für ein Usertreffen. Das war schon vorher klar, und das gilt auch für das 18. Usertreffen in Büsum, zu dem 38 Teilnehmer kamen, die dann von der Märzsonne verwöhnt wurden.
Die ersten saßen schon am Mittwoch zusammen, am Donnerstag war es bereits ein langer Tisch, an dem viel geklönt wurde. Immerhin waren wir zu Gast in der „Alten Post“ in Büsum, wo der Eiergrog erfunden worden sein soll. Dass dieser – ebenso wie der Pharisäer ganz wunderbar schmecken und den Redefluss anregen, war an allen Tagen zu beobachten.
Thomas (den meisten als balou bekannt) und Ruth Diebenkorn hatten sich alle erdenkliche Mühe gegeben und in der „Alten Post“ eine wunderbare Unterkunft gefunden. Moderne und gemütliche Zimmer sowie historische Räumlichkeiten für die Gemütlichkeit, das war eine gelungene Kombination. Dazu eine Küche mit vielen leckeren Schmankerln und einem bemerkenswerten Frühstücksbuffet. Das Ganz abgerundet von humorvoller Betreuung, da gab es nichts zu meckern.
Am Freitagabend trafen sich die Mitglieder von „Nierenpatienten-online“ zur Jahresversammlung, die ebenso reibungs- wir problemlos über die Bühne ging. Von der Kassiererin Elena Matygina eröffnet gab es keine Fragen zu den Berichten, bald kam frisch von der Autobahn noch die zweite Vorsitzende Bettina Woerpel dazu. In der Diskussion wurde einmal mehr deutlich, wie wertvoll der gemeinnützige Verein für die Ausrichtung dieser Usertreffen ist. Neuwahlen standen nur für die beiden Kassenprüfer an: Silvia Fessl wurde wiedergewählt, Bärbel Reincke kam neu dazu.
Ein Prost auf Silvia, die Ihren Geburtstag
mit einem Glas Sekt beging.
Freitagabend und vor allem der Samstagabend standen ganz im Zeichen des Wiedersehens. Auch wenn es diesmal kein ganzes Jahr war, so gab es doch viel zu erzählen. Und wie immer ging damit einher ein Gedankenaustausch rund um das Thema Nierenerkrankungen. Diesmal aktuell im Mittelpunkt das Thema Widerspruchslösung. Im Blick auf Nachbarländer, die diese praktizieren, etwas Spanien, Österreich oder Belgien, wünschen sich die Betroffen, dass der Bundestag sich dazu durchringen möge. Für Neu-Dialysepatienten, aber auch für diejenigen, die nach schönen Jahren einer funktionierenden Transplantates nun wieder zur Dialyse müssen, wäre das ein Hoffnungsschimmer, nicht zehn Jahre oder länger warten zu müssen. Immerhin ist es schon ein bisschen schizophren, dass deutsche Patienten von der Widerspruchslösung in Österreich profitieren, während die Organspenden in Deutschland auf einem Tierpunkt
sind.
Das war auch einer der Punkte beim Arztvortrag von Dr. Thomas Mehrens aus Heid. Er beleuchtete die Folgen des so genannten „Organspendeskandals“, der ja eigentlich ein Ärzteskandal ist, den aber die betroffenen Patienten ausbaden müssen. Dr. Mehrens listete die vielen Fällen in mehreren Kliniken auf, die aber praktisch durchgehend mit Freisprüchen für die handelnden Ärzte ausgingen. Es gab zwar allerhand Aktivitäten, was aber wirklich übrig bleibt, so Dr. Mehrens, ist ein dramatischer Rückgang der Organspenden. Das ist auf dem Bild rechts gut zu sehen, rot eingekreist die Abwärtskurve. Der zweite Punkt des Vortrages war das Verwenden von Organen von Hepatitis-Cpositiven Spendern. Das wird in den USA bereits praktiziert und könnte vor allem deshalb etwas bringen, weil die Behandlung der Hepatitis C seit einige Jahren sehr einfach und sehr erfolgreich, wenngleich auch sehr teuer ist.
Im dritten Punkt seiner Ausführungen ging Dr. Mehrens auf die Entwicklungen auf dem Gebiet künstlicher Nieren, die am oder im Körper getragen werden, ein. Nur ein Projekt erscheint ihm zukunftsfähig, das aber bisher auch nur im experimentellen Stadium funktioniert. Im Bild die
schematische Darstellung.
Bleibt noch der „lokale“ Teil. Am Samstag gab einen Stadtrundgang mit Gästebetreuer Raimund Donalies, der uns in die Geschichte Büsum entführte. Einst nur keine Inseln, liegt es inzwischen direkt an der Nordsee, durch breite Deiche
geschützt. Im Bild die Gruppe in der Kirche. Anschließend vertiefte er diese Ausführungen durch einen Bildvortrag über Schleswig-Holstein, den Kreis Dithmarschen und Büsum. Er erzählte dabei vom beschwerlichen Leben an und mit der See ebenso wie von großen Katastrophen und den Entwicklungen der Neuzeit.
Den „Festabend“ am Samstag würzten die „Theotermoker“ von Büsum. Ihre lustigen Sketche drehten sich um Alltagssituationen, ums Krabbenpulen, um die Schule, um Restaurant-Besuche oder das Eheleben. Allesamt lustig und mit viel Beifall bedacht (Bild) Den gab es dann für die Organisatoren Thomas und Ruth (Bild), die sich „rund um die Uhr“ um alles kümmerten – auch an dieser Stelle ein herzliches „Danke“!
Bleib noch die Frage nach dem Organisatoren des 19. Usertreffens im nächsten Jahr. Leider gab es zunächst nur Absagen, bevor sich doch noch eine Lösung ergab: Wir fahren 2019 wieder nach Trier, herzlichen Dank an Marianne und Frank!
Und so sah es beim Spaziergang an der Nordsee aus